Der Ausverkauf Griechenlands

Veröffentlicht 17.12.12

Kontext TV Sendung mit Marica Frangakis, Vorstandsmitglied des Nicos Poulantzas Instituts, Athen, und Mitglied der EuroMemorandum-Gruppe Die Obdachlosigkeit in Griechenland ist seit Beginn der Kürzungspolitik sprunghaft angestiegen, ebenso die Selbstmordrate. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei 50 Prozent, die Wirtschaft schrumpft seit Jahren. Mit dieser Politik sei ein Ausweg aus der Krise nicht möglich, das Haushaltsdefizit könne nur weiter steigen, sagt Marica Frangakis. Die Rettungspakete würden vor allem dazu dienen, die Gläubiger zu bedienen. Mehr als zwei Drittel der Gelder gehen über ein gesperrtes Konto direkt an die Banken, für die Bevölkerung bleibt kaum etwas übrig. Währenddessen würden große Teile der noch in Staatsbesitz verbliebenen Unternehmen von einer Privatisierungsagentur nach dem Vorbild der deutschen Treuhand mit intransparenten Verfahren zu Schleuderpreisen verkauft, so Frangakis. Dazu gehören beispielsweise die lukrativen Teile der griechischen Agrarbank ATE oder die gewinnträchtige staatliche Fußballwettagentur. Die Sparpolitik sei tatsächlich vor allem ein Vorwand zur Umverteilung von Eigentum und Einkommen zugunsten des reichsten 1 Prozents. Doch gegen diese Politik wächst der Widerstand: Mit Solidaritätsnetzwerken, Streiks und Demonstrationen wehren sich die Griechen.

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