Klimachaos: Der Kampf gegen Exxon, BP & Co.

Publicado el 2012-12-18 00:04:13


Kontext TV Sendung mit Bill McKibben, US-Umweltjournalist, Aktivist und Gründer der Klimabewegung 350.org, Autor von „Das Ende der Natur“ Die 18. UN-Klimakonferenz in Doha, Katar, droht wie die vorangegangenen Gipfel an nationalen Eigeninteressen der Industrienationen zu scheitern. In Europa will man sich nicht auf das notwendige 30-Prozent Reduktionsziel für CO2-Emissionen bis 2020 festlegen. Die USA unter Präsident Obama lehnen erneut verbindliche Abkommen ab. Währenddessen stellt ein Bericht der Weltbank fest, dass selbst wenn die derzeitigen Versprechen der Staaten, ihre Emissionen zu reduzieren, eingehalten würden, die globale Temperatur um 4 Grad bis zum Ende des Jahrhunderts ansteigen werde – bei Nichteinhalten der Ziele sogar früher. Die Folge: verheerende Hungerkrisen, Dürren und ein massiver Anstieg des Meeresspiegels. Die Organisation „Oil Change International“ meldet, dass die Staaten fünf Mal mehr Geld für Subventionen an die fossile Brennstoffindustrie zahlten als für Hilfen für vom Klimawandel betroffene arme Länder. "Kopenhagen, Durban und die anderen Klimakonferenzen zeigen, dass sich auf internationaler Ebene nicht allzu viel bewegt, solange es nicht gelingt, die nationalen Regierungen aus dem Würgegriff der fossilen Brennstoffindustrie zu befreien", sagt Bill McKibben. Diese habe sich zu einer „Schurkenindustrie“ entwickelt, die an Gesetzen mitschreibe, Klimaleugnung finanziere und rund 1 Billionen Dollar pro Jahr an Steuergeldern von Regierungen erhalte. Der Umweltjournalist hat für das Magazin Rolling Stone aufgedeckt: Die Öl-, Gas- und Kohleunternehmen hätten 2800 Gigatonnen Kohlenstoff in ihren Büchern eingepreist und planten, diese Vorräte zu verbrennen – das 6fache von der noch einigermaßen verkraftbaren Menge, um den Temperaturanstieg bei 2 Grad zu halten. Zweidrittel der bekannten fossilen Energievorräte müssten laut der Internationalen Energieagentur im Boden bleiben, um die schlimmsten Folgen zu verhindern. Die globale Klimabewegung 350.org hat daher eine Divestment-Kampagne gestartet. Hochschulen, Stiftungen oder Pensionsfonds sollen animiert werden, ihre Gelder aus der Brennstoffindustrie zurück zu ziehen. Der massive Protest gegen die Keystone XL Pipeline, die von den Ölsanden in Kanada zu den Raffenerien im Süden der USA führen soll, zeige, dass die Menschen bereit seien, sich auch mit körperlichem Einsatz gegen die Zerstörung zu stellen, erklärt McKibben. [+]