Interview mit den ehemaligen Geheimdienstanalysten Ray McGovern und Elizabeth Murray Die US-Außenpolitik und westliche Interventionen hätten seit der Jahrhundertwende eine Spur der Zerstörung nach sich gezogen, so die beiden Ex-Geheimdienstanalysten Ray McGovern und Elizabeth Murray. Die Invasion im Irak, die militärische Intervention in Libyen, die Unterstützung von radikalen Rebellengruppen in Syrien hätten die Region ins Chaos gestürzt und die aktuelle Flüchtlingskrise ausgelöst. Die deutsche Regierung sollte ihr Verhältnis zu den USA und ihre Beihilfe zum Drohnenkrieg überdenken, wenn sie nicht will, dass immer mehr Menschen aus ihrer Heimat fliehen müssen. Die USA hätten mit dem Islamischen Staat die Geburt eines Frankensteinmonsters zugelassen, während man die Warnungen der eigenen Geheimdienste ignorierte. Eine diplomatische Lösung dort sei ohne Einbeziehung Assads nicht denkbar; die Alternative sei der IS. Die Krise in der Ukraine sei Ergebnis eines Putsches, vorangetrieben durch westliche Geheimdienste. Merkel und Holland müssten die USA nun überzeugen, dass eine Lösung ohne Autonomiezugeständnisse an die Ostukraine nicht möglich sei. Besorgt zeigen sich McGovern und Murray über die Gleichgültigkeit und Naivität der Deutschen in Sachen Massenüberwachung. In den USA lebten die Menschen in einer Neuauflage des „Stasi-Staats“. Der Netzpolitik-Skandal zeige, dass auch Deutschland Whistleblower wie Edward Snowden brauche.

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