Mehr als 40 Jahre nach dem Bericht „Die Grenzen des Wachstums“ stellte der Club of Rome nun seinen neuen Bericht vor: „Der geplünderte Planet“. Autor Ugo Bardi erläutert im Kontext-TV-Interview, welche Folgen der Raubbau an der Erde hat und warum es in den kommenden Jahrzehnten zu Ressourcen-Knappheiten kommen wird. Dramatischer noch als die Verknappung von Metallen und Öl sind laut Bardi die Umweltauswirkungen: die Vergiftung von Ökosystemen mit Schwermetallen und radioaktivem Abfall - und vor allem der Klimawandel. Wenn wir weiter neue Kohlekraftwerke bauen, so Bardi, riskieren wir die Zukunft der Menschheit. Kohle sei nur rentabel, weil die sozialen und ökologischen Kosten nicht miteinberechnet sondern kommenden Generationen aufgebürdet werden. Das betrifft auch "unkonventionelle" fossile Energiequellen wie Teersande und Schiefergas, das mit der umstrittenen Fracking-Technologie gefördert wird. Die Erschließung dieser Quellen sei ein gewaltiger historischer Irrtum, so Bardi. Fracking etwa sei wegen der Freisetzung des Treibhausgases Methan wahrscheinlich klimaschädlicher als Kohle; außerdem werde – wie bereits in den USA geschehen – das Grundwasser ganzer Landstriche verseucht. Erneuerbare Energien könnten – wenn die Umweltkosten miteinberechnet werden – wesentlich günstiger und sauberer Energie liefern. Aber das System sei nicht darauf ausgerichtet, solche Entscheidungen zu treffen, denn allein der kurzfristige, sofortige Profit gebe den Ausschlag darüber, wohin die Investitionen fließen. „So wird die halbe Erde zerstört.“

Kommentaren

Schreiben Sie eine Kommentar