Kontext TV hat ein Interview mit der preisgekrönten Journalistin Amy Goodman von der Grasswurzel-TV-Sendung Democracy Now über die Rolle der Medien, die Protestbewegungen in den USA und die Einstellungen der Amerikaner geführt. Goodman sagt: Wenn es nach der Mehrheit der Amerikaner ginge, würde die US-Politik einen anderen Weg einschlagen. Doch die kommerziellen US-Medien brächten die Bevölkerungsmehrheit zum Schweigen, die dort reflektierte Meinungsvielfalt schrumpfe zusehends. Medienunternehmen rührten die Kriegstrommel anstatt den Sorgen der Amerikaner über Kriege, Folter, Armut oder Konzernkontrolle eine Stimme zu geben. Die wachsende Ungleichheit habe schließlich die Proteste in Wisconsin und die Occupy-Bewegung ausgelöst, über die sich die kommerziellen Mainstreammedien dann lustig gemacht hätten. "Es wird einen Wendepunkt geben, das werden wir erleben. Und ich glaube, die Occupy-Bewegung war erst der Anfang dieses Wendepunktes". Besorgniserregend seien die gewalttätigen Repressionen gegen kritische Journalisten und jedwede Form des Widerspruchs in den USA. Goodman wurde 2008 auf dem Parteitag der Republikaner festgenommen. Zugleich würden amerikanische Medien immer wieder zu Komplizen Washingtons. So berichteten New York Times, Washington Post & ABC weder über die von den USA unterstützten Verbrechen des indonesischen Militärs in Osttimor noch über die von US-Regierungen initiierten Staatsstreiche gegen den Präsidenten Haitis Bertrand Aristide. Goodmans investigative Reportagen halfen, Druck auf Washington auszuüben. "Wir müssen eine Entscheidung treffen – jeden Tag. Wollen wir das Schwert oder das Schild repräsentieren".

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